Verfasst von Erik Zürrlein
Das AGM H5 ist ein neues Outdoor-Smartphone, das mit einigen speziellen Features unsere Aufmerksamkeit weckt: Endlich ein Rugged-Phone mit Android 12, dazu der „109dB“ Lautsprecher mit spannender Optik samt LED-Beleuchtung und dem (optionalen) Ladedock.
Seit 2011 beliefert AGM den Outdoor-Markt mit Geräten abseits der breiten Masse: Dazu gehören die Flagships der „AGM X“ Reihe sowie den „AGM G“ Geräten mit alternativer Ausstattung. Dies führt grundsätzlich zu etwas höheren Preisen. So wird das neue AGM H5 im Vorverkauf ca. 252€ kosten. Dies entschädigt das Outdoor-Smartphone aber zumindest mit einer soliden 48MP Haupt- und Nachtsicht-Kamera, guter Ausstattung und einem 7000mAh großen Akku.
Design & Display
Äußerlich macht das AGM H5 schon einiges her: Der große mittige Lautsprecher mit dem bunten LED-Ring sticht hervor. Zusätzlich kommt als Material Kevlar zum Einsatz. Abgerundet wird der Outdoor-Look mit ein paar orangen Akzenten. Die Kunststoffbumper drumherum schützen vor Fallschäden. Die Abmessungen des AGM H5 haben es allerdings in sich: 176,15 x 85,5 x 23 Millimeter misst das riesige Outdoor-Smartphone und bringt dabei ein enormes Gewicht von 360 Gramm auf die Waage.
Am Rahmen befinden sich neben dem Powerbutton und der Lautstärkewippe noch ein konfigurierbarer zusätzlicher Button. Außerdem ist ein USB-C und 3,5mm Klinkenanschluss dabei. Biometrisch entsperrt wird das AGM H5 über den Fingerabdrucksensor hinten oder über die Frontkamera. Outdoor-Eigenschaften des AGM H5: Zertifiziert ist das Smartphone nach IP68, IP69K und dem MIL-STD-810 Standard. So ist es vor Stürzen bis 1,5m Fallhöhe geschützt, überlebt bis zu 30 Minuten in 1,5m Wassertiefe und hält Staub und Schmutz vor dem Eindringen ab. Beim verbauten Display muss das AGM H5 deutliche Abstriche machen. Zum Einsatz kommt ein LCD-Panel mit einer Diagonale von 6,517 Zoll, einer maximalen Helligkeit von 450 Lux und Bildwiederholungsfrequenz von 60 Hertz. Mit der Auflösung von 1600 x 720 Pixel erreicht das AGM H5 eine Bildpunktdichte von 269 Pixeln pro Zoll.
Hardware & System
Mit dem MediaTek Helio G35 hat das AGM H5 einen Chip aus dem Low-Budget-Bereich an Bord. Der Octa-Core ist im 12nm-Verfahren gefertigt und hat eine IMG GE8320 GPU für grafische Aufgaben integriert. Von den acht Cortex-A53 Kernen takten vier mit bis zu 2,3 GHz und weitere vier Kerne im Energiesparcluster mit 1,8 GHz. Das AGM H5 kommt in zwei Speichervarianten mit LPDDR4 Arbeitsspeicher und eMMC Systemspeicher. Letzterer kann über den Hybrid-Slot mit einer MicroSD-Karte um bis zu 1TB erweitert werden. Zwei Speicherversionen stehen zur Auswahl: 4/64GB – 269$, ca. 242€ 6/128GB – 299$, ca. 268€ Im Praxistest hatten wir den Helio G35 Prozessor unter anderem im Realme C21 im Einsatz, das für unter 100€ zu haben ist. Folgende Benchmarkergebnisse erzielt das Einsteiger-Smartphone im Vergleich zu anderen Outdoor-Smartphones wie dem Doogee V20 mit Dimensity 700 oder dem Hotwav Cyber 9 Pro mit Helio P60:
Andere Smartphones kleinerer Hersteller sollte bald nachziehen, aber es ist absolut löblich, dass auf dem AGM H5 schon jetzt Android 12 – wohl als erstes Outdoor-Handy – zum Einsatz kommt. Am System verändert AGM wenig bis gar nichts, sodass die Oberfläche gewissermaßen Stock-Android entspricht.
Kamera des AGM H5
Das AGM H5 packt drei brauchbare Kamerasensoren in ein Outdoor-Gehäuse. Die Sensoren sind um den großen Lautsprecher herum angeordnet. Bei der Hauptkamera handelt es sich um den soliden Samsung GM2 mit einer Auflösung von 48MP. Mit der Night-Vision Kamera, die die Umgebung über IR-Leuchten erhellt, lassen sich Nachtaufnahmen schießen. Hier setzt das AGM H5 auf einen Sony IMX350 mit 20MP. Als letzten Sensor hinten hätten wir noch die typische 2MP Makrokamera. Die Waterdrop-Notch beherbergt einen Sony IMX376 mit 20MP Auflösung für Selfies.
Ausstattung des AGM H5
Das AGM H5 unterstützt zwar kein 5G, deckt aber ein breites Spektrum an LTE / 4G Frequenzen ab und unterstützt auch Dual-SIM mithilfe des Hybrid-Slots. Zu der weiteren Konnektivität zählen WiFi 5 (Dual-Band, ac), Bluetooth 5.0, GPS (+ BeiDou) und NFC zum mobilen Bezahlen.
Wie auch zuletzt das Ulefone Armor X10 Pro, kommt im AGM H5 ein richtig kraftvoller Lautsprecher zum Einsatz. Das Modell von AGM packt dabei abermals einen darauf und wirbt mit einer Lautstärke von bis zu 109 Dezibel (was definitiv viel zu hoch ist 😁). Zum Einsatz kommt ein 33mm-Treiber, der zusammen mit dem bunten LED-Ring das AGM H5 zur Mini-Boom-Box für unterwegs macht. Zwei Vorteile hat die Kombination dann auch noch: der LED-Ring fungiert als Benachrichtigungs-LED und der Lautsprecher kann auch bei Anrufen ordentlich laut klingeln. Wer also keinen Anruf auf der Baustelle verpassen will, der könnte mit dem AGM H5 sein Traumhandy finden.
Das AGM H5 wird mit dem 7000mAh großen Akku eine ordentliche Laufzeit bieten. Geladen wird über den USB-C-Anschluss, der durch eine Gummiklappe geschützt wird. Kabelloses Qi Laden wird mit bis zu 18 Watt unterstützt und einen optionalen Ladedock für 18€ bietet AGM auch an. Für die Ladestation sind vier goldene Pins an der Rückseite des AGM H5 vorhergesehen. Die Ladegeschwindigkeit ist auf 10 Watt limitiert.
Unsere Einschätzung
Nach dem anfänglichen Höhenflug von AGM (Action Gains Memory), ist es schnell ruhiger geworden um die Outdoor-Smartphones im Premium-Bereich. Vom AGM X3 mit einem echten Flagship-Prozessor ging es ein Jahr später beim AGM X5 schon deutlich bergab mit einem langsamen Unisoc Chip.
Das AGM H5 sieht klasse aus und bietet für ein Outdoor-Smartphone eine gelungene Ausstattung mit solider Kamera, großem Akku und dem mächtigen Lautsprecher. Aber auch beim AGM H5 tut sich mit dem MediaTek Helio G35 ein großer Kritikpunkt auf: Viel Rechenleistung bietet der Chip nicht und ist in der Preisklasse wahrlich kein Hit. Soll heißen, dass etwas Vorsicht geboten ist, gerade bei dem etwas höherem Preis für das AGM H5.
Versendet wird das Outdoor-Smartphone ab dem 18. April! Zum Marktstart bietet der Hersteller einen reduzierten Preis und Bundles mit einer Vorverkaufs-Aktion an. Alles läuft über den eigenen Onlineshop: